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Geldstrafe bei Alkohol am Steuer: Wie hoch fällt sie aus?

Von Thomas R.

Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Kein Kavaliersdelikt: Alkohol am Steuer kann teuer werden

Hohe Geldstrafe: Alkohol am Steuer kann teuer bestraft werden.
Hohe Geldstrafe: Alkohol am Steuer kann teuer bestraft werden.

So ärgerlich die Ahndungen von Verkehrsordnungswidrigkeiten auch erscheinen: Bußgelder, Punkte und sogar ein Fahrverbot sind im Vergleich zu den Strafen gemäß Strafgesetzbuch (StGB) mild. Fahren Sie beispielsweise mit Alkohol im Blut Auto, kann eine hohe Geldsumme als Strafe anfallen.

Wie hoch ist die Geldstrafe bei Alkohol am Steuer? Welche weiteren Konsequenzen drohen beschwipsten Autofahrern?

Dieser Ratgeber erläutert, wie sich die Geldstrafe des Tatbestands „Alkohol am Steuer“ zusammensetzt, wann sich der Betrag erhöht und welche weiteren Folgen vorgesehen sind.

FAQ zur Geldstrafe wegen Alkohol am Steuer

Muss derjenige, der mit Alkohol am Steuer erwischt wird, ein Bußgeld oder eine Geldstrafe zahlen?

Das hängt u. a. vom Grad der Alkoholisierung ab. Zwischen 0,5 und 1,09 Promille gilt Alkohol am Steuer noch als Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld geahndet wird. Ab 1,1 Promille ist es eine Straftat, für die eine Geld- oder Freiheitsstrafe verhängt wird. Wer Ausfallerscheinungen (Schlangenlinien) zeigt, kann sich aber auch schon mit weniger Promille strafbar machen.

Wie hoch kann eine Geldstrafe wegen Trunkenheit am Steuer ausfallen?

Das entscheidet der Strafrichter anhand der Umstände des Einzelfalls: Wie betrunken war der Fahrer? Kam jemand zu Schaden? War es die erste Fahrt unter Alkoholeinfluss? Je nach Schwere der Tat legt er eine bestimmte Anzahl von Tagessätzen als Geldstrafe fest.

Mit welchen Sanktionen müssen alkoholisierte Fahrer noch rechnen?

Nach einer Alkoholfahrt muss der Fahrer mit einem Fahrverbot oder sogar dem Entzug seiner Fahrerlaubnis rechnen.

Bußgeld oder Geldstrafe? Bei Alkohol am Steuer ist beides möglich

In Sachen Alkohol am Steuer sind drei Aspekte zu betrachten:

  • Promillegrenze: In Deutschland gilt eine Promillegrenze von 0,5. Verstoßen Sie gegen diese, droht ein Bußgeld von 500 bis 1500 Euro.
  • Fahrtüchtigkeit: Verstoßen Sie nicht nur gegen die Promillegrenze, sondern verlieren zusätzlich aufgrund des Alkohols Ihre Fahrtüchtigkeit, droht Ihnen anstelle des Bußgelds eine Geldstrafe. Der Straftatbestand „Alkohol am Steuer“ schlägt hier mit der Entsprechung von bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe zu Buche. Fahruntüchtigkeit kann bereits ab einem Wert von 0,3 Promille vorliegen. Ab einem Wert von 1,1 wird automatisch von Fahruntüchtigkeit ausgegangen.
  • Gefährdung des Verkehrs: Gefährden Sie aufgrund der Alkoholaufnahme den restlichen Verkehr, erhöht sich die Geldstrafe. Das Äquivalent von bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe ist vorgesehen.
Es liegt also im Ermessen der Behörden bzw. der kontrollierenden Beamten, einzuschätzen, ob Sie noch in der Lage sind, ein Fahrzeug zu führen, wenn Ihr Blutalkoholspiegel sich zwischen 0,5 und 1,1 Promille befindet.

Wie hoch ist die Geldstrafe bei Alkohol am Steuer?

Alkohol am Steuer: Eine hohe Geldstrafe droht für den Tatbestand.
Alkohol am Steuer: Eine hohe Geldstrafe droht für den Tatbestand.

§ 316 des Strafgesetzbuches (StGB) bestimmt:

(1) Wer im Verkehr […] ein Fahrzeug führt, obwohl er infolge des Genusses alkoholischer Getränke oder anderer berauschender Mittel nicht in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu führen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft“

Doch wie berechnet sich die Höhe der Geldstrafe in diesem Fall? Im Strafrecht wird diese mittels Tagessätzen ermittelt. Wie hoch ein solcher Tagessatz ist, hängt von der wirtschaftlichen Situation des Beschuldigten ab. Als grobe Formel dient: Tagessatz = monatliches Nettoeinkommen / 30.

Ein Tagessatz entspricht einem Tag im Gefängnis. Erfüllen Sie den Tatbestand „Alkohol am Steuer“ gemäß § 316 StGB, kann die Geldstrafe also bis zu 365 Tagessätze betragen. Sie gelten ab einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen als vorbestraft.

Selbiges Prinzip greift, wenn Sie gemäß § 315 StGB wegen Gefährdung des Straßenverkehrs eine Geldstrafe zahlen müssen. Da das Gesetz die Freiheitsstrafe auf bis zu fünf Jahre ausdehnt, kann eine deutliche höhere Anzahl an Tagessätzen fällig werden.

Es bleibt nicht bei einer Geldstrafe: Alkohol am Steuer kann den Führerschein kosten

Neben der mitunter hohen Geldstrafe müssen Sie mit dem Entzug Ihrer Fahrerlaubnis rechnen, wenn Sie sich mit Alkohol im Blut hinters Steuer gesetzt haben. Gemäß § 69 StGB gilt:

(1) Wird jemand wegen einer rechtswidrigen Tat, die er bei oder im Zusammenhang mit dem Führen eines Kraftfahrzeugs oder unter Verletzung der Pflichten eines Kraftfahrzeugführers begangen hat, […] so entzieht ihm das Gericht die Fahrerlaubnis, wenn sich aus der Tat ergibt, daß er zum Führen von Kraftfahrzeugen ungeeignet ist.“

Der Tatbestand „Alkohol am Steuer“ führt in der Regel immer zur Ansicht, der Betroffene sei nicht in der Lage, ein Auto sicher zu führen. Erst nach Ablauf einer Sperrfrist von mindestens sechs Monaten kann ein neuer Führerschein erlangt werden. Greift kein Führerscheinentzug, kann ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten angeordnet werden.

Es ist zudem wahrscheinlich, dass Betroffene eine medizinisch-psychologische Untersuchung absolvieren müssen, bevor sie wieder fahren dürfen. Ab 1,6 Promille ist eine MPU-Anordnung sicher.

Über den Autor

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Thomas R.

Thomas hat einen Abschluss in Politikwissenschaften von der Universität Jena. Er gehört seit 2018 zum Team von bussgeldkatalog.org und verfasst News und Ratgeber zu verschiedenen Themen im Verkehrsrecht.

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6 Kommentare

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  1. A Milewski
    Am 4. Januar 2024 um 21:14

    Ich habe mit O,84 Promille ein parkendes Auto geschrammt . Das erste mal mit Alkohol passiert . 7 Monate weg . Steht fahrlässig nicht grob Fahrlässig im Urteil . Muss ich mit einer MPU rechnen ? Mit freundlichen Grüßen A. Milewski

  2. Slawa
    Am 14. August 2023 um 20:10

    Hallo bin mit 1,3 promille Blutprobe erwischt worden. Wie lange muss ich auf Führerschein verzichten? Welche Strafe erwartet mich? Steht überall in Internet Führerscheinentzug variabel. Strafe auch variabel. Gibt es da einen Richtwert? 🤔

  3. Osman
    Am 27. Juli 2023 um 18:57

    ich 15 promile 3400 Euro strafe UND 11 monat

  4. Navneet s
    Am 23. Februar 2023 um 11:52

    Ich würde mit 1,44 Promille erwischt mein Führerschein würde entsogen mit welche straffe muss ich rechnen
    LG

  5. Namio
    Am 5. Februar 2020 um 10:22

    Mion ich habe eine frage ich habe noch nicht so was passiert bei mir ich war 21 dezemmber 2019 erwischt mit 2,0 promille ja ich weiß das ist sher hoch ist aber weissen Sie mit was muss ich rechnen
    Danke Sehr von euch

    • Gerhard
      Am 5. Februar 2023 um 0:53

      Na ja 2,0 Promille ist sehr viel. Also es gibt mindestens 1 Jahr Fahrverbot und danach muss man noch eine MPU Prüfung machen und auch bestehen um den Führerschein wieder zu bekommen. Vor der MPU darf man auch monatelang keinen Alkohol mehr trinken. Das wird regelmäßig kontrolliert

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